Dass es zum Schachspielen, - auch zum aktiven Wettkampfschach - nie zu spät
ist - zeigt das Beispiel Hans Bialowons. Mangels Zeit während seines beruflichen Wirkens hatte er sich vorgenommen seine schachlichen Ambitionen eben erst mit Beginn der Pensionierung zu verwirklichen. Glück für den Schachclub Zell, dass sich er und seine Frau einig waren, den Ruhestand im Heimatort seiner Frau in Zell a.H. zu verbringen. So blieb dem Schachclub Gelsenkirchen das vorenthalten, was der Jubilar seit seinem Eintritt 1980 an ehrenamtlicher Tätigkeit im Schachclub Schwarz Weiss Zell leistete. Der bis dahin nur stiefmütterlich behandelte Posten des Schriftführers fand mit ihm die ideale Besetzung. Seine Tätigkeitsberichte, - genauso ausführlich wie unterhaltsam- waren über viele Jahre Höhepunkte der Hauptversammlungen. Bald war ihm das zu wenig und er suchte neue Aufgaben. 1985 begann er damit, eine eigene Clubzeitschrift herzustellen. Mit Partienotationen aus den Mannschaftskämpfen, Eröffnungsvarianten für das Jugendtraining, Berichte über die Spiele und eigenen Karikaturen fand er eine gute Mischung für die sogenannten Schwarz Weiss Nachrichten. Mit Redaktion, Grafik, Satz und auch der Weiterverarbeitung, nämlich dem Klammern der Hefte, vereinigte er mehrere grafische Berufe,welche normalerweise an der Herstellung eines Druckerzeugnisses mitwirken, in einer Person. Seine Clubzeitschrift, in mühevoller Handarbeit gefertigt, wurde schnell fester Bestandteil des Clubs und war es bis noch bis vor kurzem. Der Verkaufserlös seiner Schwarz Weiss Nachrichten sorgte dafür, dass dem Club neben dem ideellen Plus auch ein kleiner materieller Wert entstand. Auch der ordentliche Zustand des Schachmaterials war ihm immer wichtig,und er verteilte fleißig Rügen wenn Figurensätze unvollständig weggeräumt wurden.
Für seine Schriftführerverdienste im Schachclub wurde er 1991 zu seinem 70. Geburtstag von Vorstand Peter Baumann zum Ehrenschriftführer ernannt.
Unermüdlich war Hans Bialowons in den 80er Jahren auch dabei, sich mit Jugendlichen zu beschäftigen, welche gerade erste Erfahrungen im Club machten. Martin Fischer, der spätere Spitzenspieler und Clubmotor, profitierte ebenso davon wie Felix Fernandez und andere.
Natürlich hat Hans Bialowons auch selbst Turnierschach gespielt. Über viele Jahre hatte er das undankbare Amt des Mannschaftsführers in der zweiten Zeller Mannschaft. Zweimal gelang ihm mit der Mannschaft der sportlich beachtliche Auftsieg in die Bezirksklasse. Seit einigen Jahren spielte er keine Turnierpartien mehr, war aber gelegentlich noch beim Trainingsabend anzutreffen, bis ihm auch dies aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war. Sein unermüdlicher ehrenamtliche Einsatz war im Schachclub Zell jahrzehntelang beispiellos.
Unser Ehrenmitglied verstarb am 12.08.2015. Durch seinen Tod verliert der Schachclub Zell die Seele und den Humoristen des Vereins.
P.B.